Geschichte der Gemeinde Hartenstein

Bis zur Gemeindegründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

 

Burg Hartenstein

Die Burg Hartenstein entstand etwa vor 1250; sie diente hauptsächlich als Pflegamtssitz der Pfälzer Wittelsbacher für das Gebiet der umliegenden Dörfer im Veldensteiner Forst, den sie ab 1329 besaßen. 1325 war die Burg gegen einen Ansturm Nürnberger Truppen verteidigt worden.

 

Bis 2001 befand sie sich in Privatbesitz. 1803, nach der Säkularisation in Bayern kam das Pflegamt Hartenstein zum Landgericht Sulzbach. Das Pflegamt Hartenstein wurde aufgelöst, und es bildeten sich drei Gemeindebezirke mit den königlich bayerischen Gemeindeverwaltungen Grünreuth, Hartenstein und Enzendorf. Zur Gemeinde Grünreuth gehörten die Dorfgemeinschaften Loch, Groß- und Kleinmeinfeld, zur Gemeinde Hartenstein die Dorfgemeinschaften Güntersthal, Engenthal und Gaißberg und die Einöden Höflas, Häuslfeld und Neuensorg und zur Gemeinde Enzendorf die Dorfgemeinschaften Lungsdorf und Rupprechtstegen sowie die Harnbach-, die Stieber- und die Grießmühle.

 

19. bis 21. Jahrhundert

Im Jahr 1831 zählte das Pfarrdorf Hartenstein 252 Einwohner und 47 Häuser.
Mit der Errichtung der Eisenbahnlinie von Nürnberg nach Neuhaus von 1871 bis 1875 wurde das Gebiet des oberen Pegnitztals an das Verkehrsnetz angeschlossen.

Zwischen 1862 und 1864 erbaute der Nürnberger Herausgeber und Redakteur der Nürnberger Presse, Ludwig Jegel, auf einer 40 Meter über dem Ankatal liegenden Felskuppe ein luxuriös ausgestattetes Kurhotel in Rupprechtstegen. Wegen der schlechten Erreichbarkeit blieben die Gäste aus und Jegel musste Konkurs anmelden. Erst nach dem Bau der Eisenbahn ging es mit dem Hotel nach mehrfachen Besitzerwechseln aufwärts. Das Hotel erreichte schnell und für kurze Zeit Weltruhm. Hochgestellte Persönlichkeiten, wie Prinzessin Gisela von Bayern und auch Richard Wagner während seiner Zeit in Bayreuth waren Gäste des Hotels. Rupprechtstegen wurde Luftkurort. 1938 wurde aus dem Kurhotel ein Erholungsheim für Offiziere und Beamte der Luftwaffe, während des Krieges diente es als Hilfskrankenhaus. 1953 ging es in den Besitz der Oberfinanzdirektion Nürnberg über und wurde hauptsächlich für die Beamten der Zollverwaltung als Erholungsheim genutzt. 1966 erhielt es die offizielle Bezeichnung Zollschule Rupprechtstegen. Bis zur Schließung im März 2001 wurden in der Zollschule Zollbeamte für die Grenzaufsicht, die Grenzabfertigung und den Binnenzolldienst ausgebildet. 1958 wurde das Haus der Bäuerin in Hartenstein gebaut, ein Zweckbau, in dem sich die Gemeindekanzlei mit einem Versammlungsraum befindet, dazu eine Tiefkühlanlage, ein Schlachtraum, eine Räucherkammer, eine Wäscherei, eine Backstube, die Garage für die Freiwillige Feuerwehr mit dem Geräteraum und eine Hausmeisterwohnung. Bei der letzten Gebietsreform von 1972 wurden die drei Gemeindeverwaltungen zusammengelegt und bildeten die heutige Gemeinde mit 15 Gemeindeteilen. im Jahr 2002 kaufte die Gemeinde die Burganlage. Im Jahr 2004 gründete die Gemeinde Hartenstein die Burg Hartenstein AG. Sie soll die Burg erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich machen. Heute sind auf der Burg ein Rittermuseum und eine Gaststätte eingerichtet.

 
Zur Gemeinde Hartenstein gehören die katholische Kirche Heiligste Dreifaltigkeit mit dem Kindergarten, eine Schule, das neue und das alte Rathaus. Das neue Rathaus wurde am 28. Juli 2000 eingeweiht. Gleichzeitig wurden die Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr, der Schule und des Kindergartens neu errichtet. Diese drei Gebäude sind zur Energieversorgung miteinander verbunden und werden von einer Solaranlage versorgt.

 

Eingemeindungen

Am 1. Januar 1972 wurde die Gemeinde Grünreuth und am 1. Juli 1977 im Rahmen der Gebietsreform die Gemeinde Enzendorf eingemeindet. Am 1. Januar 2008 wurde das gemeindefreie Gebiet Hartenstein (1,96 km² groß) aufgelöst und in die Gemeinde eingegliedert.